Zwei Hochzeiten erlebte Hanau im September 2019.
I. Etappe
Am 07.09.2019 um 14 Uhr löste sich endlich die Anspannung als die Offner-Pfeifenorgel in der Hanauer Kirche mächtig und präzise den Marsch „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar spielte. Voll im Takt führte der stolze Brautvater, Priester Uwe Kettler (Usingen), seine Tochter Julia zum Altar. Braut und Bräutigam sowie die ganze Festgemeinde hatten nun einige Minuten Zeit, um den Moment zu genießen, die Stimmung in der gut gefüllten Kirche zu erfassen und sich auf den Traugottesdienst einzustimmen.
Nach dem gemeinsamen Eingangslied „Herr vor dein Antlitz treten zwei“ (GB 316) verlas Evangelist Möll das Trauwort für die Eheleute aus 1. Korinther 16,13 „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark“.
Während anschließend der Chor das Lied „Schenk deinen Frieden“ (Sigi Hänger) sang, war eine tiefe Bewegung in der ganzen Gemeinde spürbar.
Eine Ehe lebt von der Begeisterung für gemeinsame Werte
Evangelist Möll beschrieb den Komponist und Dichter des Stückes Sigi Hänger als einen wahren Begeisterter für Musik. Die besungenen Schätze wie „Frieden“, „Liebe“, „Gnade“, „Stille“ und „Sicherheit“ gestalten das Klima in einer gesegneten Ehe. Auch die Liedzeile „Nimm unseren Schmerz“ gibt im Kontext einer Trauung eine berechtigte Botschaft. Besonders in Schwierigkeiten und in schmerzvollen Tagen lebt eine Ehe von den in guten Zeiten getriebenen Wurzeln.
Wachsamkeit
„Lasst uns aufeinander achthaben und anspornen zur Liebe und guten Werken (Hebräer 8,24) zitierte Evangelist Möll, um den Eheleuten die Wichtigkeit der Wachsamkeit und Pflege der Beziehung zu verdeutlichen. Auch riet der Evangelist Pausen von Arbeit, Verwandtschaft und Alltag zu machen und Zeit für die Seelenpflege zu schaffen.
In der Ehe braucht man mutige Eheleute
Evangelist Möll berichtete von den Erfahrungen mit den ihm persönlich gut bekannten Brautleuten. Das EuroLeaqe Spiel Eintracht Frankfurt vs. Inter Mailand hatte nach dem 1:0 Sieg die Initialzündung zum Thema MUT gegeben welches sich in der Liedzeile von Sigi Hänger „gib uns Mut deinen Weg zu gehen, halt uns fest an deiner Hand“ ergänzte.
Der Evangelist ermutigte die Eheleute, den bisher gezeigten Mut bei zu behalten und dabei alles in Gottes Hand zu legen. Es ist uns Menschen nicht möglich, alles zu kontrollieren und zu planen. Vieles müssen wir einfach annehmen. Nur ein Beispiel: das Wetter. In diesem Zusammenhang legte der Evangelist den Brautleuten ans Herz: „Versucht nicht die anderen zu ändern – seid einfach Vorbild“.
Die Freude ist die Stärke
Stärke zeigt sich im Kampf. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Durch gegenseitige Hilfe ist man noch stärker. Evangelist Möll erinnerte an die in Kinderzeiten bekannte Spitzbubenleiter als ein legitimes Hilfsmittel, um eine unkomplizierte Lösung mancher Probleme zu zweit ohne weitere Hilfsmittel zu finden.
Das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ verlangt auch in manchen Situationen die Stärke, sich von „Miesepetern“ zu lösen.
Der Segen zum Ehebund ist ein gemeinsamer Schatz
Im Anschluss traten Philipp und Julia vor den Altar, um den Trausegen zu empfangen. Mit wenigen Worten verdeutlichte Evangelist Möll anhand des Beispiels einer gemeinsamen Autofahrt wie wichtig es in einer Ehe ist, abzustimmen, wohin man lenkt, wann man bremst, und wann es gilt Gas zu geben. Die Eheleute versprachen sich auf Befragen durch den Evangelisten unter den Zeugen der ganzen Gemeinde die die Treue, übergaben sich gegenseitige als äußeres Zeichen die Eheringe und empfingen den Segen zur Hochzeit.
Zum Hochzeitsmarsch von Mendelssohn Bartholdy verließen die Brautleute das Kirchenschiff und freuten sich über die vielen Gratulanten im Vorraum der Kirche. Im Anschluss war die Festgemeinde zu Sekt und Kuchen im Erdgeschoss der Kirche eingeladen.
II. Etappe
Genau eine Woche später, am 14.9.2019, war am gleichem Ort bereits am Vormittag viel Bewegung in der Hanauer Kirche. Bezirksevangelist Jens Schölzel erwartete den Bäcker, der frische Brezeln und Kuchen für die Hochzeit seiner Tochter Miriam mit ihrem Ehemann Sven brachte.
Um 14:30 Uhr führte auch er seine Tochter in den Kirchenraum während der Orgelspieler den Hochzeitsmarsch erklingen ließ.
Viele Glaubensgeschwister aus dem Bezirk Offenbach sowie Freunde und Gäste der Familie hatten sich in der Kirche versammelt, um diesen Festgottesdienst zu erleben. Die Brautleute nahmen auf zwei Stühlen direkt vor dem Altar Platz.
Segen – Gabe und Aufgabe
Mancher war überrascht als Evangelist Möll zu Beginn des Gottesdienstes das Trauwort aus 2. Korinther 13,13 vorlas: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch“.
Dieser Text ist allen neuapostolischen Christen wohlbekannt als der liturgische Segen, der am Ende der Gottesdienste der Gemeinde gespendet wird.
Evangelist Möll erläuterte die zweiteilige Natur des Segens. Zum einen als Zuwendung Gottes und Übermittlung göttlicher Kraft, zum anderen als Aufgabe und Auftrag für den Empfänger.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
Evangelist Möll lobte die Liebe und Gnade Gottes. Sie ist in seiner Nähe auf dieser Erde erlebbar und durch die Sündenvergebung und das von Jesus Christus gelebte Vorbild präsent.
Die Liebe Gottes
Er schenkt uns zugängliche, unverdiente Liebe (i.S.v.“ sich nicht verdienen müssen“). In diesem Sinne wollen wir uns auch lieben und es unserem Partner auch erlauben, „mit gleicher Schuld“ wiederkommen zu dürfen.
Gemeinschaft des Heiligen Geistes
Die Gabe des Heiligen Geistes beflügelt uns als Gotteskinder. Er ist Ratgeber, Mahner, Wegweiser und Tröster, wenn wir ihn fragen und wirken lassen. Er versorgt uns wenn wir ihn in unser Leben einbinden.
Wer versorgt Dich – wen versorgst Du?
Während sich nun das Brautpaar ganz dicht am Altar vor Evangelist Möll erhob, bereitete ein der Chor die Segenshandlung vor.
Evangelist Möll leitete die Ansprache zur Segenspendung für das Brautpaar mit einer Metapher von einem alten Indianer und seinem Enkel am Lagerfeuer ein. Zwei Wölfe kämpfen oft in uns. Sie symbolisieren das Gute und das Böse. Letztlich ist entscheidend ob wir den guten oder den bösen Wolf füttern.
Der Segen Gottes gibt die Kraft, das Gute zu fördern und das Böse zu bekämpfen.
Nach dem Trausegen wurde der Gottesdienst mit dem liturgischen Segen und dem in der Neuapostolischen Kirche traditionell gesungenen dreifachen Amen unter Orgelbegleitung beschlossen.
Evangelist Möll überreichte dem Brautpaar im Auftrag des Kirchenpräsidenten der Gebietskirche Westdeutschland, Bezirksapostel Rainer Storck, ein Exemplar der Heiligen Schrift und betonte, dass er diese bewusst nicht eingepackt habe. Es sei ein Buch, welches das Brautpaar nicht mehr auspacken brauche und das ohnehin niemals in einem Zug gelesen werden könne.
Die Festgemeinde war im Anschluss zu Sekt, Kaffee und Snacks im Erdgeschoss der Kirche eingeladen.
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