Am Donnerstag, dem, 13. Oktober 2022 um 20 Uhr, feierte Apostel Gert Opdenplatz, mit den Gemeinden Schlüchtern, Bad Orb und Langenselbold, einen Gottesdienst. In diesem Gottesdienst empfingen vier Kinder das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Als Grundlage seiner Predigt verwendete der Apostel das Bibelwort aus dem 25. Psalm, die Verse 4-6: „HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich. Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.“ Der Chor eröffnete den Gottesdienst mit dem Lied „Die Gewissheit des ewigen Lebens“.
Ausdruck der Liebe
Der Apostel begann sein Dienen mit dem Erläutern seiner Empfindungen beim Betreten des Kirchensaals. Man sieht hier am Altar die Rosen in Form eines Herzens: Ausdruck der Liebe. Man sieht am Fuße des Altars vier Herzchen mit den Namen der Kinder, die heute versiegelt werden sollen. Und man merkt einfach, hier ist eine Gemeinde, die erwartungsvoll auf das Wirken Gottes blickt und die, die Nähe Jesu, von der die Sänger gesungen haben, erleben will, so der Apostel.
Unsere Zeitverhältnisse
Wenn wir in diesen Tagen Nachrichten schauen, sind es eigentlich immer nur schlimme Bilder. Es sind unsere Zeitverhältnisse. Das lässt uns nicht unberührt und kann uns belasten. Der Apostel rief dazu auf, die Stunde des Gottesdienstes zu nutzen, um den Blick des Inneren davon wegzulenken und sich auf das einzulassen, was unser Gott uns sagen möchte. Gott will uns mit seiner Gegenwart Gutes tun.
Liebhaber des Lebens
Der Apostel verwiese in seinem Dienen auf das Wort, welches in Weisheit 11, 24 geschrieben steht: „Denn Du ´Gott´ liebst alles, was ist …“ ER liebt die Kinder, ER liebt die, die Mitten im Leben stehen, ER liebt die alt gewordenen, ER liebt die, die schon in jener Welt sind. Im 12 Kapitel der Weisheit im 1. Vers heißt es dann: „Du Liebhaber des Lebens, dein unvergänglicher Geist ist in allem.“
Wenn wir das alles so sehen, die schönen Seiten des Lebens, aber auch das Leben, mit allen Grausamkeiten, dann müssen wir uns bewusst machen, Gott sieht das ja auch. Er ist der Liebhaber des Lebens!
Gott – Quelle des Lebens
Gott ist aber auch die Quelle des Lebens. Aus ihm ist das Leben als Solches hervorgegangen. Unser Gott, der die Liebe ist, hat dich und mich ins Leben gerufen.
Egal, was wir gerade zu durchleben haben, egal wie dein Leben gerade verläuft und auch wenn es dich manchmal ganz nach unten zieht, lasst uns immer wieder bewusst machen – Gott ist der Liebhaber des Lebens!
Gottes Schutz und Beistand
Wir sind Realisten und sehen die Zeitverhältnisse, aber wir sehen auch den großen Gott, der über all diesen Dingen steht. Wenn man in der Geschichte zurückblickt, dann hat es immer Verhältnisse gegeben, die schwierig und auch nicht immer wirklich nachvollziehbar waren. Aber über allem war immer die bewahrende, die schützende Hand unseres Gottes. Und dieser Gott ist auch heute noch da!
Du hast ein Recht zu diesen Freuden
In dem Eingangslied Nr. 227 heißt es unter anderem: „Du hast ein Recht zu diesen Freuden.“
Wenn man an die Großeltern denkt, dann wissen wir, dass sie schlimmes durchleben mussten. Aber wenn man dann zusammenkam, hat man sich an dem erfreut, was man lieb hatte und was wieder möglich geworden war. Und vor allem hat man sich aber darüber gefreut, dass man im Hause Gottes zusammenkommen konnte. Weil dort in allen Umständen, seien sie schön, seien sie schlecht, das Evangelium Gottes gepredigt wird, führte der Apostel weiter aus.
Herr - zeige mir deine Wege
In Bezug auf das Bibelwort erläuterte der Apostel, dass wenn unsere Kinder von einem König und hier von dem König David hören, denken sie oft an einen König, der mit einer Krone geboren, dem Zepter und vielleicht noch einen Reichsapfel in der Hand auf einer Sänfte durchs Leben getragen wird. Ja, das war bei dem König David schon sehr anders. Er war manchmal brutal unten gewesen. Wusste nicht, wie soll das überhaupt noch weitergehen. Sein Leben war bedroht. Irgendwann einmal hat einer der Feinde, der vorbeikam, mit Matsch und Steinen beschmissen und ihn als „HUND“ beschimpft. Das war schon alles ziemlich daneben. Das gehörte aber zu seinem Leben. Er hat ganz viel Schlimmes erlebt. Aber er hat sich immer wieder auf seinen Gott verlassen. Und er hat immer wieder erlebt, wie Gott ihn durch dick und dünn hindurchgeführt hat. Und dieser König sagt dann: „Herr, zeige mir deine Wege.“ Er war in Situationen gekommen, wo er von Saul, seinem Vorgänger, bedroht war und er wusste, es gibt hier keinen Ausweg mehr. Er war in eine Situation gekommen, in der sein eigener Sohn sich ihm entgegenstellte und ihm das Königreich strittig machte. Aber er wusste, ich habe einen Herren, an den kann ich mich wenden und der kennt jeden Weg.
Gott navigiert uns durchs Leben zum Ziel
Der Apostel ist am Abend in Bad Camberg losgefahren und hörte in den Verkehrsnachrichten von vielen Staus auf seiner Strecke, die er sich vorgenommen hatte, zu fahren. Da wurde ihm bewusst, das kannst Du nicht schaffen. Er schaltete daraufhin das Navigationssystem ein und gab das Ziel ein. Das Gerät berechnete eine Strecke, die der Apostel noch nie gefahren ist. Er folgte dem Navigationsgerät aber dennoch und war auf die Minuten am vereinbarten Treffpunkt in Schlüchtern angekommen. Wenn es Menschen schon schaffen, so der Apostel, Geräte zu entwickeln, die uns in einer ausweglosen Situation noch rechtzeitig an unser Ziel kommen zu lassen, wie viel mehr, ist es unserem Gott, der über allem steht, möglich, uns den Weg in die Herrlichkeit zu zeigen. Diesen Weg hat ER uns offenbart.
Gott als Wegbegleiter
Irgendwann wurden die Kinder geboren und die Eltern haben sie zur Taufe an den Altar Gottes gebracht. Das ist der erste Schritt zum Heil. Dann kommt die Heilige Versiegelung. Ein zweiter, ganz wesentlicher Schritt. Und dann komm Gott als Wegbegleiter, der im Heiligen Abendmahl uns durch unser ganzes Leben begleiten will. Er führt uns sakramental durch unser Leben.
Gottes Wahrheit
In dem Bibelwort heißt es dann weiter: „Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!“
Der Psalmist war zu dem Bewusstsein gekommen, Gottes Wahrheit steht über der Menschlichen. Wir Menschen haben ja oft das Gefühl, dass die Wahrnehmung unserer Wirklichkeit, die Wahrheit ist.
Keiner von uns hat die Wahrheit. Ein Einziger ist die Wahrheit – Jesus Christus!
Nach einem Predigtbeitrag des Bezirksvorstehers, Evangelist Steffen Möll, folgte die Sündenvergebung. Danach spendete der Apostel das Sakrament der Heiligen Versiegelung an den vier Kinder, Sophia, Saskia, Lucie und Antonia.
Anschließend folgte das Sakrament des Heiligen Abendmahls.
Mit Gebet und Spendung des Segens, beendete Apostel Gert Opdenplatz diesen feierlichen und bewegenden Gottesdienst.
20. Oktober 2022
Text:
Andreas Rust
Fotos:
Andreas Wagner