Nach dem rechtsradikalen Anschlag vom 19.2.2020 in Hanau hatte Oberbürgermeister Claus Kaminsky eine Sondersitzung des Runden Tisches der Religionen einberufen. Der Einladung waren über 40 Vertreter der Hanauer Religionsgemeinschaften gefolgt. Die Neuapostolische Kirche ist in Hanau durch Bezirksevangelist i.R. Gerhard Wagner am Runden Tisch der Religionen vertreten. Neben dem Oberbürgermeister und der Stadtverordnetenvorsteherin Frau Beate Funck waren der Bundesopferschutzbeauftragte Dr. Edgar Frank, sowie die Opferbeauftragten der Stadt Hanau Dr. Silke Hoffmann-Bär, Dr. Maria Haas-Weber sowie der Koordinator Robert Erkan anwesend.
Der Oberbürgermeister informierte die Anwesenden „aus erster Hand“ über die Maßnahmen der Stadt seit dem Anschlag. Er betonte mehrfach, dass er in ständigem Austausch mit den Opferfamilien stehe und dass für ihn das Wichtigste sei, deren Bedürfnisse in vielen Einzelgesprächen zu erkunden und umzusetzen. Außerdem habe er persönlich bereits die meisten der Verletzten in den Krankenhäusern besucht.
Dr. Edgar Frank und seine Mitarbeiter haben eine Telefon-Hotline eingerichtet, über die sie noch für längere Zeit für die Angehörigen der Opfer erreichbar sein werden.
Bürgertelefon: 06181/277570
E-Mail: zusammen@hanau.de
Spendenkonto: DE74 5065 0023 0000 1364 65 - Stichwort OPFER 19.02.2002
Ca. 90 Mitarbeiter des BKA seien zur Zeit in Hanau anwesend, um die Hintergründe des Anschlags umfassend zu klären.
Eine gemeinsame Presseerklärung aller Mitglieder des Runden Tisches der Religionen wurde verabschiedet.
Presseerklärung der Stadt Hanau:
25. Februar 2020
Hanau muss eine offene, tolerante, lebensbejahende, lernende Stadt bleiben
Mitglieder des Runden Tischs der Religionen in Hanau sind der Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck zu einer Sondersitzung gefolgt anlässlich des Terrorakts vom 19. Februar in Hanau. Dem 2013 gegründeten Gremium gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchen und religiösen Gemeinschaften an. Ziel ist die Förderung und Intensivierung des Dialogs zwischen den Religionen.
Der Runde Tisch der Religionen hat folgende gemeinsame Erklärung formuliert: „Wir trauern um die Toten des 19. Februar. Sie waren keine Fremden, sondern in der Rhein-Main-Region verwurzelte Menschen.
Unsere Erschütterung über den rassistischen Terrorakt am 19. Februar 2020 hält an. Wir empfinden eine tiefe Scham angesichts des unfassbaren, entsetzlichen Verbrechens. Uns ist bewusst, dass das Leid der vom Terrorakt betroffenen Familien schier unermesslich ist.
Wir versichern den betroffenen Opfern und ihren Familien unsere Solidarität und Nächstenliebe. Wir beten für sie und für alle, die ihre Liebsten verloren haben und weiter in Angst leben.
Unsere gemeinsame Überzeugung ist, dass Hanau eine offene, tolerante, lebensbejahende, lernende Stadt ist und bleiben muss, in der allen Menschen mit dem nötigen Respekt begegnet wird. Das gilt seit der Aufnahme von Glaubensflüchtlingen Ende des 16. Jahrhunderts. Das ist Vermächtnis auch für die Zukunft.
Jetzt erst recht müssen sich alle gesellschaftlichen Gruppierungen noch stärker dafür einsetzen, Vorurteile abzubauen und Brücken zu bilden. Die Mitglieder des Runden Tischs der Religionen werden sich mit Nachdruck für Vielfalt und Einheit in Hanau einsetzen und den gesellschaftlichen Dialog fördern.“
25. Februar 2020
Text:
Gerhard Wagner
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