An diesem ersten Sonntag im Februar hielt der vor kurzem neu ordinierte Bischof Jürgen Kramer in Offenbach einen Festgottesdienst. Dazu war auch die Gemeinde Dietzenbach eingeladen. Nach dem Gemeindelied: ‚Menschenfreund, nach deinem Bilde…‘ verlas der Bischof das Textwort aus Lukas 7, Verse 12. 13: „Als er aber an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. Und da sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht!“
Der Bischof begann die Predigt mit der Aussage: Das ist unser Gott! In vielen Situationen scheint er uns fern. Aber er ist nun mal der Ewige, der Erhabene der so viel über uns steht. Das muss auch in unseren Gebeten und in unserer Haltung zum Ausdruck kommen. Unsere Worte sollten von Ehrfurcht getragen sein. Und dennoch ist es auch unser himmlischer Vater der uns so nahe ist.
Bezugnehmend auf das Textwort sprach der Bischof von zwei grundverschiedenen Zügen, die sich hier begegneten. Jesus kam aus Kapernaum, wo er den Knecht des Hauptmanns geheilt hatte. Es folgten ihm viele Menschen. Dieser Zug war begeistert von dem, was sie dort erlebt hatten. Und sie trafen jetzt auf einen Trauerzug wo der einzige Sohn einer Witwe zu Grabe getragen wurde. Ihr war damit die Lebensgrundlage genommen. Das war damals etwas anders als heute. Da gab es noch keine Sozialsysteme, die einen aufgefangen hätten. Der Sohn war ihre Lebensversicherung. Sie stand vor dem Nichts! Und Jesus wendet sich ihr mitfühlend zu und sagt: ‚Weine nicht!‘
Der Bischof bezog das Wort auf die Gegenwart. Damals konnte er nur dieser Witwe nahe sein. Heute erfüllt sich an uns das Wort: ‚Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.‘ Durch den Tröster, den heiligen Geist, kann er heute jedem nahe sein, zeitgleich jedem, der in Trauer, in Not, in Bedrängnis ist und sagt durch ihn: ‚Weine nicht! Ich bin bei euch‘. Und dann kommt auch der Tag, an dem Jesus letztmalig sagen wird: ‚Weine nicht! Ich bin bei Dir. Du bist bei mir.‘ Wenn Gott alle Tränen abwischen wird.
Jesus hat die Witwe aber nicht nur getröstet. Er trat an den Sarg und sagte in seiner Vollmacht: ‚Steh´ auf!‘ Er gab ihr ihren Sohn wieder. Auch heute ist er da und berührt uns in unserer persönlichen Not und sagt: ‚Steh´ auf!‘ Er fordert uns nicht nur dazu auf, er gibt uns auch die Kraft dazu, so der Bischof in seinen Ausführungen. Das haben sicher schon viele von uns erlebt. Im Eingangslied haben wir gesungen wie Jesus handelt. Durch seinen Geist fordert er auch uns auf, Werkzeug in seiner Hand zu sein. Jesus nutzte den einen, kleinen Augenblick um die Witwe zu trösten. Geben auch wir den Impulsen des Geistes nach, wenn er uns auffordert, einem anderen zu helfen. Nicht mit einem lapidaren – ach, das wird schon wieder – sondern, wie Jesus, mitfühlend und lieb sagend: ‚Weine nicht! Steh` auf.‘ Und schieben wir es nicht auf bis es zu spät ist.
Anschließend bat der Bischof noch Evangelist Siegfried Martin und Bezirksevangelist Klaus Weller um eine Predigtzugabe.
Nach Sündenvergebung und der Feier des heiligen Abendmahls beendete der Bischof mit Gebet und Segen seinen ersten Gottesdienst in Offenbach.
13. Februar 2019
Text:
Horst Schreiber,
Gerhard Wagner
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