Der 19. September 2019 war für die Gemeinde Offenbach ein denkwürdiger Tag. Der langjährige Vorsteher Hirte Bernd Stock sowie Priester Detlef Wedermann wurden durch Bischof Jürgen Kramer feierlich in den Ruhestand versetzt und Evangelist Patrick Kneisel zum neuen Vorsteher beauftragt. Der Bischof hielt den Gottesdienst mit dem Textwort aus Apostelgeschichte 13, aus 22: „Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen. Der soll meinen ganzen Willen tun.“
Der Bischof erklärte die Wahl des Eingangsliedes „Gott ist die Liebe“. Es war das Wunschlied des Vorstehers, der wahrhaftig alles andere als nur Schönes erlebt hat. Es gibt Situationen, in denen man die Nähe Gottes nicht so deutlich spürt. Und doch dürfen wir vertrauen, dass Gott immer die Liebe ist. Das hat auch unser Vorsteher in den vergangenen Monaten getan.
David als Vorbild
Der Bischof nennt drei Begebenheiten aus dem Leben Davids:
Paulus spricht in der Synagoge in Antiochien von David, aus dessen Geschlecht Jesus stammte. David hatte einen großen Glaubensmut und ein besonderes Gottvertrauen, als er Goliath gegenübertrat. Dabei hatte er aber auch eine Strategie und einen Plan. Da war die Vernunft gepaart mit dem Glaubensmut und tiefem Gottvertrauen. In allem, was wir tun, dürfen wir auch unseren Verstand und unsere Erfahrung einbringen, aber immer gepaart mit Glaubensmut, mit Demut und mit völligem Gottvertrauen.
Saul trachtete David nach dem Leben. Es kam die Gelegenheit, Saul endgültig zu besiegen. David nutzte aus der Ehrfurcht vor dem Gesalbten Gottes diese Gelegenheit nicht aus. Er überließ Gott diese Entscheidung. Der Bischof bezog das auf uns: Wir wollen nicht Böses mit Bösem vergelten, sondern das Böse mit Gutem besiegen.
David hatte den Tempelbau bereits begonnen. Gott hat es verhindert und Davids Sohn Salomo beauftragt. David sagte zu Salomo: „Sei getrost und mach es!“ Da ist kein Neid, kein Zorn vorhanden.
David wollte nicht sich selbst ein Denkmal setzen.
Auch unserem Vorsteher geht es nicht um sein eigenes Denkmal, sondern um die Sache Gottes. Er überlässt getrost die Fortführung seinem Nachfolger.
Der soll meinen ganzen Willen tun
Die Gebote sind vollumfänglich für uns bindend. Wir wollen kein Gebot auslassen. „Liebt einander“ wollen wir mit ganzem Herzen umsetzen.
Nach Predigtbeiträgen von Priester Wedermann und Hirte Stock folgten die Sündenvergebung und die Feier des Heiligen Abendmahls.
Ruhesetzung
Der Bischof betonte nochmals, dass der Hirte mit viel, viel Liebe die Gemeinde in den 19 Jahren als Vorsteher geführt hat, und dass er den Priester an seiner Seite als „Goldstück“ bezeichnet hat. Auch der Priester, der von Beruf Krankenpfleger ist, hat immer sein priesterliches Herz sprechen lassen, war immer ausgleichend und vermittelnd.
In besonderen Belastungen und Anfechtungen haben beide ihr Kreuz auf sich genommen und mit Glaubenskraft getragen.
Wir schauen an beiden Brüdern mit Hochachtung auf. Sie sind uns Vorbild. „Der Hirte praktizierte zugewandte Seelsorge ohne großes Aufsehen“, so schrieb der Bezirksevangelist.
Der Bischof gab beiden Brüdern das Wort aus Offenbarung 3,8 mit „Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir aufgetan eine Tür, die niemand zuschließen kann“.
Der Herr kennt eure Werke, er sieht euer Vertrauen, er sieht euer Herz. Und das bleibt!
Niemand kann die Tür schließen, die Christus für uns aufgetan hat. Wenn ihr die Tür des Trostes und der Hilfe sucht, dann ist der Herr da. Die Tür der Liebe und der Zuneigung aus der Gemeinde ist euch aufgetan. Das sollt ihr spüren.
Beauftragung des neuen Vorstehers
Evangelist Patrick Kneisel wurde zum neuen Vorsteher für die Gemeinde Offenbach beauftragt. Dazu gab der Bischof ihm den Gedanken des Gottvertrauens mit. Als Vorbild sollte immer der Herr dienen.
„Der Größte unter euch soll euer aller Diener sein!“
Das Wort aus Römer 12, 11 und 12 möge dich begleiten, so der Bischof: „Seid brennend im Geist“ Auch du sollst alle Zeit brennen im Geist. „Dienet dem Herrn“ Es möge dir immer ein Bedürfnis sein, allen voller Liebe aus ganzem Herzen zu dienen. „Seid fröhlich in Hoffnung“. Wo der Tag Christi im Herzen lebt, können wir auch Fröhlichkeit ausstrahlen, die auf andere übergeht. Halte fest an der Hoffnung, dass es Gottes Werk und seine Sache ist. In diesem Bewusstsein, lässt es sich auch ein Stück fröhlich sein.
„Seid geduldig in Trübsal“. Geduld, Standhaftigkeit, Tragfähigkeit mögen deine Eigenschaften sein. „Seid beharrlich im Gebet“. Alle Strategien und Überlegungen sollen vom Gebet begleitet sein.
Durch Handauflegung wurde der Amtsträger zum Vorsteher beauftragt.
Der Gottesdienst wurde mit Gebet und Segen beendet.
v.l. Evangelist Patrick Kneisel, Bischof Jürgen Kramer, Hirte i.R. Bernd Stock
23. September 2019
Text:
Gerhard Wagner
Fotos:
Jessica Krämer
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