An diesem Sonntagnachmittag war Bezirksapostel Bernd Koberstein in Hanau. Er wurde begleitet von Apostel Gert Opdenplatz, Bischof Hartmut Vogel und Bezirksämtern. In diesem Gottesdienst empfingen vier kleine Kinder das Sakrament der Heiligen Versiegelung. In die große Kirche in Hanau waren die Gläubigen der Gemeinden Hanau, Offenbach, Bad Orb, Dietzenbach, Langenselbold und Seligenstadt eingeladen.
Der Bezirksapostel legte dem Gottesdienst ein Wort aus Jesaja 43, 21 zugrunde, mit dem Stammapostel Jean-Luc Schneider kürzlich auch gedient hat: ‚das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen‘.
Der Chor, gebildet aus Sängern der eingeladenen Gemeinden, sang das Lied Nr. 109 aus dem Chorliederbuch: ‚Heute … so ihr seine Stimme höret … so verstocket eure Herzen nicht‘. Auf dieses Lied eingehend erzählte der Bezirksapostel eine kleine Geschichte, die er in der Zeitschrift Spirit gelesen hatte:
Die Gänse und das Fliegen
Der Chor umrahmt musikalisch den GottesdienstEine Schar schnatternder Gänse wohnt auf einem wunderbaren Hof. Alle sieben Tage veranstalten sie eine herrliche Parade. Das stattliche Federvieh wandert im Gänsemarsch zum Zaun, wo der beredsamste Gänserich mit ergreifenden Worten über die Herrlichkeit der Gänse und die Gnade ihres Schöpfers schnattert. Immer wieder kommt er darauf zu sprechen, wie in Vorzeiten die Gänse mit ihren mächtigen Flügeln die Meere und Kontinente beflogen haben, und er lobt die Macht des Schöpfers, der den Gänsen Flügel und den Instinkt zum Fliegen gab. Die Gänse sind tief beeindruckt. Sie senken ergriffen ihre Köpfe und drücken ihre Flügel fest an den wohlgenährten Körper, der noch nie den Boden verlassen hat. Sie loben die gute Predigt und den redegewandten Gänserich. Aber das ist dann alles. Fliegen tun sie nicht. Sie fliegen nicht, denn das Korn ist gut, der Hof ist sicher, und ihr Leben ist bequem. Getröstet und beruhigt im Herzen bleibt alles so, wie es immer war.
(Zeitschrift Spirit 01/15 – Sören Kierkegaard)
Der Bezirksapostel sagte hierzu, das mag bei uns anders sein. Heute so wir seine Stimme hören, mag der Gottesdienst etwas bewirken!
Auf das Textwort eingehend sprach der Bezirksapostel davon, dass das alte Bundesvolk sich auf die Hilfe und Gnade Gottes verlassen konnte. Er war seinem Volk treu. Die Propheten sprachen zum Volk Israel damit es dies erkennen und davon rühmen und loben möge. Dies sei auch möglich, wenn die Lebenssituation hierzu keinen Anlass gäbe. Er führte Beispiele aus dem Alten und Neuen Testament an. Daniel beugte sich nicht dem Gesetzt des Königs, dass er unter Druck seiner Feinde erlies. Er betete nur Gott an und lobte und rühmte ihn und Gott bewahrte ihn in der Bedrängnis im Löwengraben. Die Apostel Paulus und Silas waren um ihres Glaubens und der Verkündigung des Evangeliums willen im Gefängnis. Des Nachts beteten sie, lobten und priesen Gott und er griff ein. Ein Erdbeben erschütterte das Gefängnis. Die Fesseln fielen ab und Türen öffneten sich. Das sei heute nicht anders. Auch wir sollen die Treue und Gnade Gottes erkennen und davon rühmen. Dann erleben wir auch die Größe, Allmacht und Liebe Gottes.
Apostel Opdenplatz sprach in seinem Predigtbeitrag das Jahresmotto des Stammapostels an; Freude in Christus. Wenn diese Freude in uns lebt, dann ist es uns ein Bedürfnis Gott zu rühmen und zu loben. Der Apostel kam kürzlich von einer Reise aus dem Senegal zurück. Dort sprach er mit einem Evangelisten, der ihm von seiner beruflichen Tätigkeit erzählte. Er ist oft mit einem wirklich alten Schiff in den Nordmeeren unterwegs gewesen. Dort gab es immer wieder lebensbedrohliche Situationen. Stürme, Eisberge, riesige Wellen und vieles mehr. Wenn einer in der Mannschaft diese Angst und die Belastung nicht mehr auszuhalten drohte, dann haben sie sich gegenseitig durch Freude gestärkt. Diese Freude habe sie gerettet! Die Freude am Herrn ist unsere Stärke.
Zur Handlung der Heiligen Versiegelung führte der Bezirksapostel Worte aus Markus 10, 13 und 16 an: ‚Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre …Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie‘.