Am Sonntag, dem 12.09.2021 besuchte Bischof Jürgen Kramer die Gemeinde Seligenstadt. In diesem Gottesdienst empfing eine Konfirmandin den Segen zu ihrer Konfirmation. Außerdem wurde ein Diakon für die Gemeinde nach Umzug bestätigt.
Als Eingangslied wählte der Bischof das Lied Nr. 315 „Bewahr auf deinen Wegen“. Dem Gottesdienst zugrunde legte er das Konfirmationswort für das Jahr 2021 aus 2. Thessalonicher 3,3: „Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen“
Jesus Christus spricht zu den Gläubigen
Der Bischof eröffnete seine Predigt mit folgendem Gedanken: Wenn in der örtlichen Zeitung eine Anzeige veröffentlicht worden wäre, dass Jesus Christus persönlich um 10 Uhr in der Lessingstraße in Seligenstadt den Gläubigen dienen wolle, dann hätten die Plätze nicht gereicht. Die Menschen hätten auf der Straße gestanden, um Jesus einmal in echt zu sehen. Jeder hat so eine bildliche Vorstellung von Bildern u.a. aus der Kinderbibel wie er ausgesehen haben könnte, aber er ist vor 2000 Jahren zu seinem Vater zurückgekehrt und für Gläubige sollte es keinen Unterschied machen, ob er uns in real oder als Teil der Dreieinigkeit dienen möchte. Er wies darauf hin, dass es für uns Menschen viel einfacher ist Dinge mit den Augen zu sehen, als sie nur zu hören oder zu lesen. Noch schwieriger ist es die Dinge mit dem Herzen zu sehen statt mit den Augen.
Jesus will uns nicht gängeln und vor seinen Karren spannen, sondern vorne weggehen, für uns da sein, an unserer Seite gehen. Wir haben die Gewissheit: Er ist immer da, in Freude und Traurigkeit. Auch bei der Hochzeit zu Kana saß er wohl nicht trübselig dabei, sondern hat sich mit gefreut. Er hat dem Gastgeber die Peinlichkeit erspart, dass der Wein ausging und damit seine Allmacht bewiesen.
Ein Stück Eigenverantwortung
Bischof Kramer wandte sich während seiner Predigt mehrmals direkt an die Konfirmandin. Er erläuterte, dass diese mit der Konfirmation die Nachfolge Jesu verspreche, in bester Absicht und Herzenseinstellung. Die Verantwortung läge jetzt nicht länger bei den Eltern. Er stelle sich das vor wie bei einem kleinen Vögelchen, welches behütet in einer Hand sitzt und sich nun die Hand ein wenig öffnet, um dem Vögelchen Freiheiten zu ermöglichen. Sie solle sich aber keine Sorgen machen vor der Eigenverantwortung, wenn sie nunmehr ein Stück weit mehr Freiheit genieße, sondern darauf vertrauen, dass der Herr treu ist und sie beschützen wird vor dem Bösen.
Glaubenskampf und Beistand
Apostel Paulus, so fuhr er fort, verglich in seinen Briefen den Glaubenskampf oftmals mit einem Sportwettkampf. Wie beim Sportwettkampf haben auch wir im Glauben ein Ziel, brauchen Ausdauer und immer wieder neue Motivation. So wie ein Sportler vor einem Wettkampf ggf. Verzicht üben muss (z.B. beim Essen), müssen wir auch hin und wieder Verzicht üben, um unsere Seele vor Schaden zu bewahren. Auch müssen wir, wie der Sportler, nach einer Niederlage wieder Aufstehen und Weitermachen. Er legte der Konfirmandin ans Herz mit beiden Beinen im Leben zu stehen, Freude zu haben, sich weiterzuentwickeln und dabei zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten. Gottes Gebote dienen dabei als Leitplanke. Es ist nicht wichtig, wenn Teiletappen nicht bestanden oder erreicht werden, wichtig ist es das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu benötigen wir die Stärkung durch unseren himmlischen Vater, die wir im Gottesdienst, durch das Lesen der Bibel und das persönliche Gebet erfahren können.
Predigtzugabe Vorsteher Priester Pierre Böhringer
Der Vorsteher ging in seiner Predigtzugabe noch einmal auf den Vergleich zwischen Sportwettkampf und Glaubensweg bzw. Lebensweg ein. Sportler haben in der Regel einen Trainer. Dieser kann sie begleiten, unterstützen und motivieren, aber spielen muss z.B. der Fußballer dann alleine. Das heißt für uns: Gott ist unser Berater. Durch den heiligen Geist am Altar können wir Unterstützung und Motivation bekommen. Unser Leben zu leben, Spaß haben, Entscheidungen treffen - das alles müssen wir aber selbst.
Bezugnehmend auf das Bild des Bischofs mit dem behüteten Vögelchen in der Hand führte der Vorsteher noch an, dass die eigene Familie in der Jugend eher nicht so interessant ist wie vielleicht Freunde, Clique, Verein etc. Aber auch die Gemeinde könne als Familie dienen. Wie in jeder Familie versteht man sich mit dem einen besser, mit dem anderen weniger. Aber es ist wichtig seinen Platz in der Gemeinde zu finden. Auch finden wir hier Hilfe und Beistand. Wie oft wurden wir schon bewahrt, vielleicht durch ein Gebet einer Schwester oder eines Bruders, weil wir selbst z.B. vergessen hatten für den Engelschutz zu beten. Durch die Liebe Jesu können wir hier immer wieder neu Trost erfahren. Wir müssen uns von ihm keine Vorwürfe anhören, sondern bekommen jedes Mal alle unsere Sünden vergeben.
Nach dem Buß-Lied und Sündenvergebung las der Vorsteher zunächst den Brief des Stammapostels an die Konfirmanden vor.
Segenshandlung Konfirmation
Dann folgte die Segenshandlung zur Konfirmation. Hier verglich der Bischof die Mitarbeit in der Gemeinde mit dem Inhalt einer Stellenausschreibung.
Wir suchen: einen Mitarbeiter Gottes.
Branche: Dienst bzw. Dienstleistung oder Service.
Deine Qualifikation: bringe einfach dein Herz mit, keine Zeugnisse oder Zertifikate.
Wir bieten: flexible Arbeitszeiten, aber keine Gegenleistung in Form von (Geld)Lohn, denn der ewige Lohn ist bereits sicher. Das ist die ewige Gemeinschaft mit Gott.
Die Konfirmandin sprach anschließend ihr Gelübde vor Gott und der Gemeinde.
Nach der Feier des heiligen Abendmahls bestätigte Bischof Kramer den aus der Gemeinde Dieburg (Bezirk Darmstadt) zugezogenen Diakon Tscheuschner als Diakon für die Gemeinde Seligenstadt.
Mit Gebet und Segen beendete Bischof Kramer diesen Festgottesdienst für die Gemeinde Seligenstadt.
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