Am 16. Januar trafen sich die Jugendlichen des Kirchenbezirks Offenbach zu ihrem ersten Gottesdienst für Jugendliche des Jahres 2022 in Hanau. Ursprünglich war Bezirksevangelist Gerhard Steinke aus Darmstadt als Dienstleiter vorgesehen. Statt des eingeteilten Bezirksevangelisten trat nun unser Bischof Jürgen Kramer hinter den Altar. Die Bezirksevangelisten Gerhard Steinke und Jens Schölzel begleiteten ihn.
Unser Bischof diente mit dem Textwort aus Matthäus 16: „Ich bin´s“
Wer kann einfach sagen „Ich bin´s“ ohne seinen Namen nennen zu müssen. Unser Bischof gab uns drei Beispiele:
- Studentin mit einer defekten Spülmaschine:
Es klingelt an der Türe, der Vater steht mit einem Werkzeugkoffer in der Hand davor und sagt: „Ich bin´s“. - Ein Kind hat Liebeskummer, weil die Beziehung in die Brüche gegangen ist.
Das Telefon klingelt und die Mutter sagt: „Ich bin´s“. - Jemand hat nachts einen Alptraum.
Der Partner reicht seine Hand herüber und sagt. „Ich bin´s“.
Die Naturkatastrophen der Vergangenheit (Ahrtal) haben uns gezeigt, wie gefährlich es ist, wenn Gebäude auf Sand gebaut sind. Die Angst und Unsicherheit unserer Jugend wachsen angesichts der dramatischen Ereignisse in der Welt. Schüler und Schülerinnen gehen freitags auf die Straßen, um auf die Zerstörung der Erde durch den Klimawandel aufmerksam zu machen. Sie sehen ihre Zukunft in Gefahr. Krieg und Terror sind mittlerweile an der Tagesordnung.
Wenn unser Glaubensgebäude und unser Weltbild auf Sand gebaut ist kann es zunehmend schwieriger werden mit den Situationen klarzukommen.
Unser Fels Jesus Christus ist da!
Meist sorgen die Eltern für Stabilität in unserem Glaubensleben. Im Normalfall herrscht ein positives Grundverhältnis zu den Eltern (sie sind der Fels in der Brandung). Wenn es dann auch mal Zeiten gibt, wo man nur schriftlich oder telefonisch Kontakt zu den Eltern hat, bleibt aber das Grundvertrauen erhalten.
Aber: Dieses bestehende Verhältnis muss gepflegt werden!!!
Es kann sein, dass die Nähe zu Jesus bereits bei uns vorhanden war, aber die Umstände dazu geführt haben, dass sich das geändert hat. Unser Bischof mahnte uns eindringlich ins Gebet zu gehen und mit Jesus zu reden. Denn das Wort Gottes wird durch Jesus verkündet und in den Gottesdiensten findet dann die direkte Begegnung mit Gott statt, denn das Wort Gottes ist von Jesus.
Jesus will unser Fels sein. Er hat sich nicht nur etwas bemüht, sondern er ist der Fels! Er sagt zu uns: „Ich bin´s“. In der Sündenvergebung bereiten wir uns immer mehr darauf vor zu Jesus zu gelangen. Gott der Vater und der Sohn sind eins. So wie im irdischen das Verhältnis zu den Eltern gepflegt werden muss, muss auch im geistigen das Verhältnis zu Gott gepflegt werden.
Wenn wir uns mit Gott beschäftigen, haben wir auch eine Chance zu erkennen, dass der Fels in der Brandung steht und lebt. Das Ziel unseres Glaubens muss sein im Herzen fest verankert zu bleiben, denn der Teufel hat einen riesigen Spaß daran das zu ändern!
Unser Bischof bat nun Bezirksevangelist Steinke aus Darmstadt um eine Zugabe:
Der Sohn Gottes ist da! Unser Bischof hat Dinge angesprochen, von denen er nichts wissen konnte. Das beweist das Wirken des Heiligen Geistes. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht allmählich die Verbindung zu unserem Herrn verlieren. Enttäuschungen oder schlimme Situationen können uns im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen wegziehen.
Aber Gott geht mit uns. Er kennt das Ende der Geschichte und kennt unseren Weg. Er ist unser Fels in der Brandung. Die Apostel Jesu bereiten uns auf den Tag der Wiederkunft Jesu vor. Dazu müssen wir aber auch Gemeinschaft haben. Gemeinschaft in den Gemeinden, Gemeinschaft untereinander, Gemeinschaft in den Familien, Gemeinschaft mit den Eltern. Dann erleben wir auch den Tag des Herrn!
Zur Vorbereitung des heiligen Abendmahls rief unser Bischof Bezirksevangelist Jens Schölzel hinter den Altar:
Bezirksevangelist Schölzel hatte beim Dienen des Bischofs eine spontane Eingebung. Er wurde an die Begegnung am Jakobsbrunnen erinnert. Da stand Jesus auch und sagte: „Ich bin´s“. Jetzt kurz vor dem Abendmahl steht Jesus vor deiner und meiner Tür. Nur zwei Meter entfernt! Er wartet auf ein Signal von uns! Wenn wir auf ihn zugehen, kann er uns die Hand reichen.
Unser Bischof ging noch kurz auf das Dienen des Bezirksevangelisten ein:
Jesus sagt: Ich bin´s, ich stehe vor deiner Tür. Aber wie kann ich die letzten zwei Meter, den letzten Schritt gehen? Durch das Gebet des Unser Vater gehen wir Schritt für Schritt auf Jesus zu. Beim Heiligen Abendmahl stehen wir dann vor dem Amtsträger und die Seelen berühren sich. Hier spüren wir, dass wir nicht allein sind.
Während die Amtsträger sich der notwendigen Handreinigung unterzogen, spielten das Klavier, die Geige und die Flöte das Lied „Come share the lord“. Nach der Sündenvergebung und der Aussonderung des heiligen Abendmahls konnte die Gemeinde nun die Gemeinschaft mit Jesus feiern.
Zum Abschluss des Gottesdienstes wünschte unser Bischof allen ein gutes, gesegnetes, gesundes und glückliches Jahr.
Bischof Jürgen Kramer
26. Januar 2022
Text:
Silvia Noll
Fotos:
Angela Petersen,
Tobias Schölzel
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