„Ich habe mich auf euch gefreut!“ – mit diesen Worten begrüßte der gemeinsame Bezirksvorsteher, Bezirksältester Tobias Rother, die jungen Gottesdienstteilnehmer aus den Bezirken Darmstadt und Offenbach, die am 09.02.2019 in Seligenstadt zum Jugendgottesdienst zusammengekommen waren. Gut zwei Monate, nachdem der Bezirksälteste zusätzlich die seelsorgerische Verantwortung für den Bezirk Offenbach übernommen hatte, war dies die erste bezirksübergreifende Jugendveranstaltung.
„Schön, dass ihr da seid“
Sichtlich erfreut zeigte sich der Bezirksälteste über die mit weit über 100 Besuchern nahezu voll besetzte Kirche. Es habe jedoch nicht jeder aus derselben Motivation den Weg ins Gotteshaus gefunden, stellte er gleich zu Beginn seiner Predigt fest. „Nicht jeder von euch ist hier, weil er unbedingt den lieben Gott erleben möchte“, äußerte der Bezirksvorsteher verständnisvoll. „Vielleicht bist du auch nur deshalb da, weil es die Eltern von dir erwarten. Vielleicht weißt du auch überhaupt nicht, weshalb du heute hier bist …“ Wie auch immer – jeder einzelne sei willkommen; für jeden habe Gott etwas anzubieten.
Der Mensch in der Mitte
Nachdem jeder Teilnehmer von einleitenden Worten des Bezirksältesten „abgeholt“ wurde, stieg er in die Hintergründe der biblischen Begebenheit ein, die die Grundlage für den Gottesdienst darstellen sollte. Das dritte Kapitel im Markusevangelium beschreibt eindrücklich die Art, wie Jesus sich den Menschen zuwandte. Er übertrat bewusst religiöse und gesellschaftliche Normen, indem er einen Gottesdienst unterbrach und einen Mann, den wohl eine gelähmte Hand geplagt hatte, in die Mitte der Synagoge nahm. Dieser Platz sei damals der zentrale Ort des Geschehens im Gotteshaus gewesen, erläuterte Bezirksältester Rother. Heute könne man diesen Ort wohl mit dem Altar vergleichen. Dort befreite Jesus den Mann von seinem Leiden – und das ausgerechnet am Sabbat, wo ärztliche Hilfe laut jüdischem Gesetz nur im äußersten Ausnahmefall erlaubt war.
Aus diesem Geschehen leitete der Bezirksälteste mehrere Erkenntnisse ab:
- Jesus stellt den Menschen in die Mitte – ein Ausdruck seiner Wertschätzung
- Mit seiner Lähmung stand der Mann vielleicht am Rande der Gesellschaft – Gottes Fürsorge gilt jedem Menschen, auch dem vermeintlich Schwachen
- Gott nimmt jede Sorge ernst – auch wenn sie als klein und unbedeutend empfunden wird
- Wenn es darum geht, einem Menschen Gutes zu tun, sind gesellschaftliche Konventionen und Ideale nachrangig
Am liebsten hätte Bezirksältester Rother jedem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, sich einmal hinter den Altar – Zentralpunkt des Gotteshauses – zu stellen, um nachempfinden zu können, wie es dem Gelähmten ergangen sei. Da dies jedoch nicht möglich gewesen war, bat er Bezirksevangelist Klaus Weller darum, stellvertretend für jeden Anwesenden ein besonderes Fürbittgebet zu sprechen.
Anschließend wurden Evangelist Torsten Lochbaum (Jugendbeauftragter des Bezirks Offenbach), Priester Tobias Manfrahs (Jugendbeauftragter Gemeinde Schlüchtern) sowie Diakon Yanick Luca Kleppinger (Reinheim) zu weiteren Predigtbeiträgen gebeten und beleuchteten mit ihren Ausführungen das gottesdienstliche Kernthema „Solidarität“ aus unterschiedlichen Standpunkten.
Nachdem der Gottesdienst mit Sündenvergebung, der gemeinsamen Abendmahlsfeier und trinitarischem Segen beendet worden war, folgte ein weiteres Highlight: Elias Schwenk, Botschafter der Gebietskirche Westdeutschland für den Internationalen Jugendtag 2019 (IJT), war angereist. Im Rahmen einer kurzen Präsentation informierte er die Jugendlichen über den aktuellen Planungsfortschritt der am Himmelfahrtswochenende stattfindenden Großveranstaltung und gab bereits einige interessante Ausblicke auf das, was die etwa 30.000 Teilnehmer in Düsseldorf erwarten wird.
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